Kontaktaufnahme mit Firmen - Tipps

Wenn du passende Betriebe gefunden hast, in denen du dir vorstellen kannst, deine Ausbildung fortzusetzen, dann solltest du im nächsten Schritt, die für die Ausbildung verantwortliche Ansprechperson anrufen, deine Situation erklären und fragen, ob du dich vorstellen darfst. 


Ich empfehle das Anrufen, weil du dabei einen guten Eindruck am Telefon machen kannst. Dies schafft man in der Regel mit einer E-Mail schlechter als mit einem netten Telefongespräch. 


Mache dir für dieses Telefonat, falls es dir Sicherheit gibt, einen kleinen Stichwortzettel, der dich durch den ersten Teil des Gesprächs führen kann. Erkläre, dass du einen Betriebswechsel anstrebst, dich gerne vorstellen möchtest und frage, an welche Mailadresse du deine Bewerbungsunterlagen schicken kannst. 


In einem solchen Telefonat solltest du auf die Wechselgründe nicht zu detailliert eingehen. Es ist häufig die elegantere Wahl zu sagen: „Die Gründe für meinen Wechselwunsch möchte ich Ihnen gerne im persönlichen Gespräch nennen.“  Solltest du das Bedürfnis haben, trotzdem einen Grund zu nennen, dann drücke dich möglichst neutral aus und versuche dabei, deine Gefühle außen vor zu lassen. 


Beispiel: Du bist völlig verärgert, weil du in deiner Firma seit zwei Jahren immer die gleichen Aufgaben machst, dein Ausbilder sich nicht um deine Ausbildung kümmert und deine Zwischenprüfung aufgrund des fehlenden Wissens sehr schlecht gelaufen ist. Sage in diesem Fall bitte nicht: Meine Firma ist total schlecht und meine Ausbilder ein Vollidiot. Sage besser: Die Ausbildungsqualität im Unternehmen ist mangelhaft, was sich leider in der Note deiner Zwischenprüfung widerspiegelt.


Noch ein wichtiger Punkt: Erwähnst du in welcher Firma du aktuell bist oder lieber nicht?

Variante eins: Du kannst diese Information preisgeben und kannst darum bitten es vertraulich zu behandeln. Es kann sein, dass sich Ausbildungsverantwortliche deines aktuellen und des neuen Unternehmens kennen. Häufig erlebt man dies bei kleineren Firmen in ländlichen Gebieten u.a. im Handwerk. Es könnte also passieren, dass die neue Geschäftsführung bei der jetzigen Geschäftsführung anruft und fragt, was los ist. Ob dies passieren könnte, kannst du am besten einschätzen da du weißt, mit welchen Firmen deine aktuelle Firma kooperiert. Es ist ein Risiko, dessen du dir bewusst sein solltest, dass dich jedoch nicht davon abhalten sollte, dir eine bessere Ausbildungssituation zu schaffen. 


Die zweite Variante ist, dass du es im Telefonat nicht sagst, in deinem Lebenslauf nicht erwähnst und auch im Vorstellungsgespräch nicht sagst, in welcher Firma du aktuell ausgebildet wirst. Dein Gesprächspartner wird dies akzeptieren. Es kann jedoch dazu führen, dass die neue Firma verunsichert wird und  der Eindruck entsteht, dass du etwas zu verheimlichen hast.

 

Die dritte Variante ist, dass du im persönlichen Gespräch (Vorstellungsgespräch) sagst, in welcher Firma du aktuell ausgebildet wirst und darum bittest, dass diese Information vertraulich behandelt werden soll. 


Im besten Fall erreichst du im Erstkontakt mit einer neuen Firma, dass du deine Bewerbungsunterlagen an die für die Ausbildung verantwortliche Person schicken und in manchen Fällen sogar gleich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch vereinbaren kannst.


Lass dich nicht entmutigen, wenn eine Firma direkt sagt, dass sie keine Azubis einstellen. Rufe dann einfach die nächste Firma auf deiner Liste an.